Im November ist alles grau

Wenn ich gerade aus dem Fenster schaue, sehe ich grau. Nebel verdeckt den blauen Himmel. Die Bäume halten noch ein paar gelb leuchtende Blätter fest, viele liegen schon unten auf der Erde.

Es gibt Menschen, die mögen diese Jahreszeit, diesen Monat und dieses Wetter. Ich nicht!

Ich fühle mich momentan etwas melancholisch. Überall wird der Fokus auf die negativen Dinge um uns herum gelenkt. Wir Menschen gehen mit einer emotionalen Kälte miteinander um. Im Schutze des Computers oder Smartphones werden andere Menschen für ihre Art, für ihr Sein scharf angegriffen, ja bedroht.

Stopp! Ich will das nicht.

Wo ist die Menschlichkeit, das Miteinander geblieben? Es gab mal Zeiten, da haben wir andere Meinungen akzeptiert ohne unser Gegenüber anzugreifen. Was ist passiert, wann ging die Menschlichkeit verloren?

Du bist nicht meiner Meinung? Dann bist du mein Feind! Okay, vielleicht etwas überspitzt, aber so empfinde ich es an machen Tagen, an Tagen, die grau und kalt sind und ich mal wieder viel zu viel und vor allem zu tief nachdenke.

Vielleicht denkst du jetzt, dass sich dieser Artikel bis jetzt fast irgendwie depressiv liest. Nein, ich bin nicht depressiv, nur gerade nachdenklich, sehr nachdenklich.

Und was hat das alles jetzt mit dem Thema Hochsensibilität zu tun?

Ich glaube einfach, dass gerade jetzt, in einer kälter werdenden Zeit, Menschen gebraucht werden, die ein kleines bisschen Wärme, Herz, Mitgefühl und Empathie in die Welt bringen. Wenn wir hochsensible Menschen nur ein klein wenig Gefühl und Herz in unser Umfeld fließen lassen, kann Stück für Stück, Mensch für Mensch die Welt wieder etwas positiver und wärmer werden.

Eines der großen Pluspunkte der Hochsensibilität ist unser Mitgefühl, unsere Empathie.

Vielleicht ist das eine Mammutaufgabe für jeden sehr sensiblen Menschen, aber gemeinsam können wir etwas bewegen. Eines dürfen wir aber nicht vergessen bei all dem menschlichen Miteinander und dass sind wir selbst. Wir können nur anderen Menschen Wärme und ein Miteinander schenken, wenn wir auch für uns da sind. Lasst uns auf genügend Ruhephasen und Erdung achten.

Wenn du selber ein hochsensibler Mensch bist, erlebst du immer wieder, wie du die Stimmung um dich herum förmlich aufsaugst und diese zu deiner eigenen machst. Das ist, aus meiner Sicht, das größte Problem, was wir Hochsensible haben.

Wie gehst du damit um? Wie kannst du die fremde Energie, die fremde Stimmung abgrenzen und bei dir selbst bleiben? Schwer, oder?

Ich überlege gerade, wo ich diese Gedanken tippe, diverse Möglichkeiten zur Abgrenzung einzeln aufzuschreiben und diese dann hier mit dir zu teilen.

Die Welt braucht uns hochsensible Menschen.