Als hochsensible Person kennst du das sicher auch, du bist schnell gestresst und überreizt. Unser Alltag fordert von uns immer präsent und leistungsfähig zu sein. Jetzt mal Hand aufs Herz, wie oft denkst du dabei daran, genügend Ausgleich für dich zu schaffen? Also nicht bloß daran denken, sondern auch den Ausgleich zu schaffen?

Unser Gehirn leistet viel. Im Durchschnitt spricht man von 400-500 kcal, die ein Gehirn an Energie pro Tag benötigt. Ein hochsensibles Gehirn arbeitet mehr, es muss mehr leisten und benötigt dafür mehr Energie als ein durchschnittliches Gehirn.

Es sind auch unsere Nerven, die ständig Reize weiterleiten und seltener zur Ruhe kommen. Umso wichtiger ist es für uns zu sorgen. Hier geht es um Selbstfürsorge, moderner ausgedrückt um Self Care.

Die Selbstfürsorge umfasst unseren Körper und unsere Psyche, nur wenn beides ausgeglichen ist können wir entspannen und uns erholen.

Was können wir für unseren Körper tun?

Unser Körper benötigt:

  • Eine ausgewogene, gesunde Ernährung
  • Bewegung
  • Ruhephasen/Schlaf

Unsere Psyche benötigt:

  • Entspannung
  • Eine ausgewogene und gesunde Ernährung
  • Inspirierende Kontakte

Beginnen wir mit der Ernährung. Hier ist es wichtig, dass unser Körper mit all den Nährstoffen versorgt wird, die er benötigt um gesund zu bleiben. Dem Darm wird in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Er hat großen Einfluss auf unser Wohlbefinden für den Körper aber auch für unsere Psyche. Der Stress, den wir Hochsensible schnell haben, ist für unseren Darm gar nicht gut. Also heißt das ganz besonders für hochsensible Menschen, dass wir uns mit unserer Ernährung auseinandersetzen. Weniger hochverarbeitete Lebensmittel mehr frische Lebensmittel verarbeiten. Eine kleine Belohnung für die Seele, wie ab und zu mal Pralinen oder ein Stück Kuchen zum Kaffee müssen immer erlaubt sein, einfach für unser Wohlgefühl.

Gehörst du auch zu den Menschen, die viel sitzen?
Für den Stressabbau und unser Wohlbefinden ist Bewegung wichtig. Tu‘ deinem Körper etwas Gutes und bewege dich täglich. Ein strammer Spaziergang von einer halben Stunde tut schon gut.

Bewegung, die unseren Kreislauf fordert, baut Stresshormone ab und fördert den Ausgleich. Außerdem hilft Bewegung an der frischen Luft den Kopf wieder frei zu bekommen.

Hast du einen Hund?

Ja? Prima! Dann gehe mit deinem Hund so spazieren, dass auch du etwas ins Schwitzen kommst und sich die Stresshormone abbauen. Wenn du die Möglichkeit hast, mache regelmäßig deine Spaziergänge, ob mit oder ohne Hund, durch Nadelbaumwälder.

Die ätherischen Öle der Nadelbäume enthalten viele Terpene, die uns Energie geben aber auch beruhigen können – je nach Art. Diese Terpene tragen auch einen Großteil dazu bei, dass wir uns im duftenden Wald viel kraftvoller und konzentrierter fühlen. Was viele vielleicht nicht wissen, die Terpene gelangen nicht nur über unsere Riechschleimhäute in den Körper, sie können auch über die Haut in unseren Körper gelangen.

Noch etwas hat der Wald zu bieten und zwar eine große Menge an Negativ-Ionen. Du hast noch nichts von den Negativ-Ionen gehört? Die Luft besteht aus Positiv- und Negativ-Ionen, als positiv und negativ geladene Teilchen – das kennen wir bestimmt noch aus der Schule. Die negativ geladenen Ionen fördern unter anderem den Sauerstofftransport zu unseren Körperzellen und sind somit wichtige Helfer um uns wohl zu fühlen, um energiereicher, klarer zu sein. Alles wichtige Verbündete für unsere Lebensfreude.

Die Wirkung der ätherischen Öle der Nadelbäume ist nicht immer gleich, so wie die Zusammensetzung der ätherischen Öle je nach Baumart variiert, so unterschiedlich ist deren Wirkung auf unser Wohlbefinden.

Hier ein paar Beispiele:

Die Fichte baut die Psyche auf und wirkt aktivierend auf uns.

Die Kiefer, als Beispiel die Waldkiefer wirkt kräftigend auf die Nerven.

Die sommergrüne Lärche wirkt ebenfalls kräftigend auf die Nerven und gibt uns Energie.

Die Weißtanne, ihre Düfte stärken uns, wirken anregend und stimulierend und fördern die Konzentration.

Wenn du einen Garten besitzt, kannst du diesen auch für deine Bewegung nutzen. Wenn du aktiv im Garten bist, mit umgraben, hacken und Gießkannen tragen, ist das richtig Krafttraining und gut um Stress abzubauen und um den Kopf frei zu bekommen.

Ruhephasen, Schlaf und Entspannung

Als hochsensibler Mensch sind regelmäßige Ruhephasen, ausreichender Schlaf und bewusste Entspannung sehr wichtig. Du hast es sicher längst gemerkt, wenn du tagsüber alles gegeben hast – wobei auch immer – und nachts nicht gut schläfst, weil du vielleicht noch den Tag Revue passieren lässt, kommst du schnell an deine Grenzen. Damit sich unsere überreizten Nerven und unsere Hormone erholen können, ist es enorm wichtig, dass wir es möglich machen uns kleine Ruhehasen in unserem Alltag einzubauen. Einfach mal mit einer Tasse Kaffee oder Tee hinsetzen und sie Welt um uns herum beobachten. Wie wäre es mit einem schönen Entspannungsbad, vielleicht sogar mit Kerzen und leiser Musik? Oder lese ein schönes Buch und tauche ein in eine Traumwelt.

Gehen wir noch einmal zurück in den Wald. Einen Duft dürfen wir im Wald nämlich nicht vergessen, den Duft der Erde. Wie beruhigend und geborgen fühlt man sich, wenn wir bei Wärme oder nach einem Regenschauer den Duft der Erde wahrnehmen. Der Duft ist im wahrsten Sinne erdend.

Entspannung finden wir aber auch im Garten

Ach, ist dir vielleicht aufgefallen, dass du deinen Schlaf brauchst und dein Körper und deine Psyche geben sich nicht mit fünf bis sechs Stunden zufrieden. Gönne doch deinem Körper und deiner Seele die nötige Erholung und Regeneration. Dein Gehirn vollbringt Höchstleistungen, wenn du wach bist und braucht diese Erholung während des Schlafes. Ganz zur Ruhe kommt unser Gehirn im Schlaf trotzdem nicht. Es verarbeitet Aufgenommenes und baut und transportiert Abfallprodukte ab.

Inspirierende Kontakte

So wichtig Ruhephasen sind, so wichtig sind auch die Kontakte zu Menschen, die uns am Herzen liegen und Menschen mit denen wir tiefgründige Gespräche führen können. Auch wenn viele hochsensible Menschen eher introvertiert sind und auch gerne eine Zeit alleine sind, so benötigen sie für ihr Wohlbefinden den Kontakt zu anderen Menschen. Du kennst sicher die Menschen, die einem gut tun und die uns Kraft und Energie geben – im Gegensatz zu den Menschen, die uns Energie ziehen und uns überfordern. Plane immer mal wieder den Kontakt zu solchen guttuenden Menschen ein. Bedenke allerdings auch hier, dass eine Gruppe von Menschen, wo uns jeder einzelne für sich guttut, uns schon wieder überfordern kann.

© Petra Nadolny 2024