Das hochsensible Kinder so intensiv reagieren beginnt schon im Säuglingsalter, denn um so tief zu fühlen und darauf eine ebenso tiefe, intensive Reaktion zu zeigen ist unabhängig vom bewussten Denken. Allerdings können Kinder, die bereits bewusst ihren Verstand nutzen Gefühle unterdrücken. Dies zeigt sich dann in Emotionen und psychischen Symptomen, die dem Ursprung nicht zuzuordnen sind.

Der Großteil der hochsensiblen Kinder ist introvertiert – die Forschung geht von ca. 70 % aus. Diese Kinder versuchen ihr Innenleben, ihre Gefühle vor anderen zu verbergen.  Dazu kommen dann Sie, als Elternteil.

• Wie gehen Sie mit Emotionen um?

• Halten Sie Ihre Emotionen auch eher zurück?

• Gefühle zeigen macht verletzbar?

• Dann bestärken Sie bewusst oder unbewusst Ihr Kind darin Emotionen zu verbergen.

• Oder sind Sie selber impulsiv und lassen Ihren Emotionen freien Lauf?

• Verlieren Sie ab und an die Kontrolle über Ihre Gefühle?

• Diese Gefühlsausbrüche verunsichert das Kind stark und entweder es reagiert ähnlich, oder verschließt sich  auch hier.

Hochsensible Kinder reagieren oft sehr heftig auf Ungerechtigkeiten, die sie selber gar nicht betreffen. Sie sind extrem empathisch!

Da wird jemand gemobbt, dort ein Tier gequält, woanders wird gezeigt das ganze Wälder abgeholzt werden, Wälder brennen…. All diese Konflikte stürzen diese Kinder in tiefe Gefühle von Trauer, Mitleid und gar Hass.

Umgedreht erleben hochsensible Kinder natürlich auch tiefere Gefühle von Freude, Dankbarkeit und Glück.

Wie gehen Sie nun mit so einem Kind um?

Ist Ihr Kind alt genug, sprechen Sie mit Ihm über Gefühle. So lernt Ihr Kind darüber zu sprechen und die Ursachen zu benennen. Über die Ursache zu sprechen nimmt oft ein Teil der Heftigkeit. Unterstützen Sie Ihr Kind Ihnen offen alles zu erzählen (Achten Sie auf Ihre Reaktion, um diese Offenheit nicht zu zerstören!)

Denken Sie mal darüber nach, wie Sie Ihrem Kind den Umgang mit Emotionen vorleben. Wie ist Ihre eigene Einstellung zum Thema ‚Gefühle zeigen‘? Gehören Sie auch zu den Menschen, die Gefühle zeigen mit Schwäche verbinden?

Denken Sie, dass es im Leben viel zu wenig Gründe oder Anlässe gibt Freude, Dankbarkeit und Glück zu erleben? Dann achten Sie bitte darauf diese positiven Gefühle nicht sofort wieder zu ersticken. Lassen Sie Ihr Kind diese Gefühle ausleben.

Last but not least, eine hektische, reizüberflutende Umgebung fördert die heftigen Gefühlsreaktionen. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind regelmäßig zur Ruhe kommt.

Zum Abschluss noch einmal für Sie und Ihrem Kind: Gefühle zu zeigen ist eine Stärke, keine Schwäche!

(© Petra Nadolny 2020)

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