Hochsensibel verbunden mit der Natur – Januar
Heute schneit es hier schon den ganzen Tag. Alles draußen ist in Weiß gehüllt. Nein, ich mag den Winter nicht wirklich, viel zu sehr liebe ich Sonne, Wärme und meinen bunten Garten. Ich gebe aber zu, dass ich dem frischen Schnee durchaus etwas abgewinnen kann. Alles ist so schön mit einem weißen Mantel bedeckt. Und noch etwas mag ich am Schnee, die Welt um mich herum wird deutlich stiller. Ich liebe die Stille! Als hochsensibler Mensch kann ich der Ruhe viel abgewinnen, ich merke an mir, je älter ich werde, desto mehr brauche ich die Stille. Sie tut einfach gut.
Mehr Ruhe und Schlaf im Winter
Als hochsensible Menschen sind wir stark mit der Natur verbunden, vieles, was die Natur uns bietet tut uns gut. So eben auch der Winter mit seinem Schnee, der Ruhe und auch den kurzen Tagen und langen Nächten. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass du in der hellen Jahreszeit viel mehr Energie hast und weniger Schlaf brauchst und jetzt im Winter viel mehr Ruhe brauchst und vielleicht auch müder bist als im Sommer? Ja, klar, dass hat etwas mit dem Hormon Melatonin zu tun. Bei Dunkelheit wird in der Zirbeldrüse mehr Melatonin gebildet, Tageslicht wiederum hemmt die Melatoninbildung. Melatonin macht uns müde. Als Menschen, die einen guten Zugang zu ihrem Körper haben, spüren viele Hochsensible den eigenen veränderten Schlaf-Wach-Rhythmus. Diese Zeit, in der sich unser Körper vermehrt nach Ruhe sehnt, steckt mehr oder weniger in jedem Menschen. Es ist ein Erbe aus längst vergangenen Zeiten, wo es überlebenswichtig war, sich dem Rhythmus der Natur anzupassen. Zur Ruhe zu kommen heißt Energie sparen, in einer Jahreszeit, in der es in der Natur wenig Nahrungsmittel gibt. Das erleben wir heute noch bei den Wildtieren und sogar den Pflanzen. Mit unserem Kunstlicht und den ständig verfügbaren Nahrungsmitteln, ist dieser Rhythmus längst überholt, dass weiß nur unser Körper nicht.
Jetzt genieße ich die Ruhe im Winter
Ich weiß, dass ich jetzt einen Gang runterschalten muss – oder auch zwei. Ich brauche jetzt im Winter einfach mehr Ruhe und die versuche ich einzuplanen. Früher, als ich noch nichts von der Hochsensibilität wusste, war ich ziemlich frustriert darüber, dass die Menschen um mich herum mit deutlich weniger Schlaf auskamen als ich. Ich wollte es auch. Als Jugendliche fand ich es bewundernswert, wenn mit jemand sagte, er oder sie würden mit vier bis fünf Stunden Schlaf auskommen. Meine Versuche gleichzuziehen scheiterten kläglich. Heute kann ich gut damit leben, dass ich mehr Ruhe und auch mehr Schlaf brauche.
Also, genieße ich die Ruhe jetzt im Winter und versuche nicht meinem Körper ein Verhalten abzuverlangen, was er nicht leisten kann. Und trotzdem freue ich mich schon wahnsinnig auf die Zeit, in der es länger hell ist, wärmer wird und mein geliebter Garten immer mehr Farbe bekommt. So wie mein Garten im Frühjahr stetig mehr Farbe bekommt, so kehrt auch meine Energie zurück.