Wir sind mitten in der (Vor-)Weihnachtszeit. Viel besungen und zitiert wird die geruhsame und besinnliche Weihnachtszeit. Die meisten von uns erleben eher das Gegenteil, Hektik und eine lange To-Do-Liste: Die Wohnung muss sauber gemacht werden, Plätzchen werden gebacken, Geschenke gekauft und was soll es überhaupt an den Weihnachtstagen zum Essen geben, wenn die Verwandtschaft zu Besuch kommt? Dann ist da noch der normale tägliche Wahnsinn…. und das alles nach Feierabend und am Wochenende.

 Klingt das nach geruhsamer und besinnlicher Weihnachtszeit? Eher nicht, oder?

Für viele Menschen ist die Weihnachtszeit nur der Gipfel eines sowieso stressigen Alltags.

Es gibt Forschungsergebnisse, die deutlich zeigen, dass unser Nervensystem, unser Hormonsystem und das Immunsystem sehr eng miteinander verbunden sind.

Wir kenne alle die Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Im Grunde wichtige Helfer, wenn es um unser Überleben geht.

Adrenalin, ein Katecholamin, das dem Körper bei Gefahr in sekundenschnelle vorliegt und genauso schnell wieder abgebaut wird. Cortisol, ein Steroidhormon, braucht etwas länger. Es wird in der Nebennierenrinde gebildet und wird nach einigen Minuten ausgeschüttet, bleibt auch länger im Blut erhalten. Cortisol kommt aber nicht alleine, sondern heizt auch die Adrenalinbildung an. Ursprünglich ein guter und sinnvoller Plan um Kraft und Energie zu haben um zu kämpfen oder zu fliehen. Diese Bewegung half auch gleichzeitig dabei Cortisol wieder abzubauen. Heute bewegen wir uns bei Stress kaum. Leben wir im Dauerstress – zum Teil ist Stress für uns völlig normal geworden, wir bemerken ihn kaum noch – wird ständig Cortisol gebildet. Diese Dauerbelastung der Nebennieren führt zu deren Erschöpfung.

In der Nebennierenrinde wird nicht nur Cortisol gebildet, sondern auch Progesteron und DHEA. Letzteres dient als Gegenspieler vom Cortisol und hilft uns mit dem Stress umzugehen. Bei einer Nebennierenerschöpfung wird demzufolge auch weniger Progesteron und DHEA gebildet. Das merken besonders Frauen, die ab Vierzig in die Wechseljahre kommen und in den Eierstöcken nicht genügend Progesteron gebildet wird.

Noch etwas spielt eine große Rolle bei der Cortisolbildung, wenn wir uns oft gestresst fühlen. Cortisol wird aus Cholesterin gebildet. Cholesterin wird zu Pregnenolon umgebildet. Dieses Pregnenolon ist die Vorstufe von Progesteron, unserem ‚Chillhormon‘ und das ist wiederum die Vorstufe vom Cortisol. Da bei Stress und Cortisolausschüttung ‚unwichtige‘ Körpervorgänge zurückgefahren werden, zu dem unter anderen die Sexualität und damit die Fortpflanzung gehört, wird das Progesteron vorwiegend weiter zu Cortisol verarbeitet und steht dem Körper als Sexualhormon nicht mehr zur Verfügung. Wie du vielleicht weißt, haben unsere Sexualhormone vielfältige Aufgabe in unserem Körper. Nicht von ungefähr haben viele Frauen in den Wechseljahren eine bunte Vielfalt an Symptomen.

Du siehst, in unserem Körper hängt alles zusammen, alles steht irgendwie miteinander in Verbindung.

Bitte gönne deinem Körper Pausen, plane die Erholung und Entspannung mit ein. Dir und deinem Körper zu Liebe. Denke jetzt bei all dem Weihnachtsstress auch an dich! Wenn du dir meine älteren Artikel anschaust, findest du Tipps für eine besinnliche Weihnachtszeit, die natürlich nicht nur in dieser Zeit wirksam sind.