Seit Wochen steht sie da, die Tüte mit dem Ashwagandha-Pulver…
Ashwa….was?
Ashwagandha, vielleicht kennst du diese Pflanze, beziehungsweise das Pulver aus dem Ayurveda.
Bei der Pflanze handelt es sich um eine bis zu eineinhalb Meter große, krautig wachsende Pflanze. Sie stammt aus Afrika und Asien, hier vor allem aus Indien und China.
Von der Pflanze wird so ziemlich alles genutzt, vor allem Beeren, Blätter und die Wurzel. Die Wurzel gab der Pflanze auch ihren Namen ‚Ashwagandha‘, was soviel heißt wie ‚Riecht nach Pferd‘. Die Wurzel verströmen einen pferdeartigen Duft.
Botanisch korrekt heißt diese Pflanze Withania somnifera. Bei uns wird sie auch Schlafbeere genannt. Warum das so ist, erzähle ich etwas später im Text.
In der indischen Medizin, dem Ayurveda hat diese Pflanze eine lange Tradition. In den letzten Jahren wird sie auch hier immer beliebter.
Ich habe mir das Pulver zum ausprobieren bestellt, zusammen mit dem Baobab-Pulver. Im Gegensatz zum säuerlich schmeckenden Baobab schmeckt das Ashwagandha-Pulver gewöhnungsbedürftig – zumindest für mich. Bitter trifft es ganz gut. Gut, als ‚Kräutertante‘ und Phytotherapeutin weiß ich, dass bitter schon mal gar nicht schlecht ist. Ich weiß aber auch, dass ich das Ashwagandha-Pulver nur in etwas hineinrühre, was einen starken angenehmen Geschmack hat.
Und warum habe ich mir dieses Pulver nun bestellt? Man sagt der Ashwagendha einige interessante Wirkweisen nach, einiges davon ist bereits durch Studien belegt. Wir brauchen ja immer Studien, ansonsten wird die Wirkung oft angezweifelt.
Fangen wir mal mit der oben erwähnten Bezeichnung ‚Schlafbeere‘ an. Die Pflanze wird zur Verbesserung des Schlafes eingesetzt. Es gibt einige Studien, die dies belegen. Ursächlich dafür soll der enthaltene Wirkstoff Triethylene Glycol sein.
Die Ashwagandha ist eine adaptogene Pflanze, dass heißt ihre Einnahme hilft unserem Körper etwas besser mit Stress klarzukommen. Sie wirkt also beruhigend, auch bei Angstsituationen – auch hierüber gibt es einige Studien. Das macht für mich die Pflanze für die Bereiche Burnout, Hochsensibilität und auch in den Wechseljahren interessant. Hier hast du auch meinen Grund, warum ich das Ashwagandha-Pulver gekauft habe.
Natürlich kann die Pflanze noch mehr. Sie unterstützt die Schilddrüse, genau genommen bei einer Schilddrüsenunterfunktion und bei Hashimoto.
In der ayurvedischen Heilkunde wird Ashwaganda zur Verbesserung der Gedächtnisleistung eingesetzt, zugleich fördert es die Aufmerksamkeit.
Eine weitere, wie ich finde wichtige Wirkung ist, dass sie die Aktivität der körpereigenen Killerzellen erhöht und somit unsere Abwehr stärkt. Gerade jetzt zu Coronazeiten eine nicht ganz unwichtige Wirkung. Für mein Geschmack wird viel zu wenig Aufmerksamkeit daraufgelegt, wie wir selber unsere Abwehr unterstützen können. Ashwagandha wäre eine Möglichkeit.
Abschließend möchte ich noch auf eine Wirkung dieser ‚Tausendsasser-Pflanze‘ eingehen und das ist ihr Einfluss auf die Libido. Hier sind meine Gedanken bei den Frauen in den Wechseljahren. Das Hormonungleichgewicht lässt die Lust auf Sex bei vielen Frauen so ziemlich auf den Nullpunkt sinken. Sind die Wechseljahre sowieso schon ein Thema über das Frau nicht gerne spricht, so wird über den Libidoverlust erst recht geschwiegen. Auch hier kann die Ashwagandha helfen.
Heute habe ich nach einer Ashwagandha-Pflanze geschaut, die ich mir kaufen kann. Beim durchstöbern fiel mir ein Erfahrungsbericht auf, mit dem die Beeren dieser Pflanze als Seifenersatz genutzt wurde, was daraus schließen lässt, dass die Beeren Saponine enthalten.
Ich glaube ich werde mir mal eine Ashwagandha, genauer gesagt eine Withania somnifera kaufen und selber testen.
(© Petra Nadolny 2021)
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